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Aufsteiger grüßt von Tabellenspitze
Nachdem Rietbergs Erste in den vergangenen drei Verbandsliga-Spielen gegen SV Ennigerloh-Oelde wahrlich nicht gut aussah, konnten sie diesmal in der Regionalliga das Duell mit 6:2 klar für sich entscheiden. Und so grüßen die Türme - angesichts des offenen Nachholspiels von Porta Westfalica - mit 5:1 Mannschaftspunkten und 15,5 Brettpunkten von der Tabellenspitze. Nicht schlecht für einen Aufsteiger...
Den Grundstein für den Sieg in der Südtorschule legte David Austermeier (Brett 6). In einer eher selten gespielten Verteidigung wählte der Rietberger eine eher selten gespielte Antwort, mit der der Gast offenbar nicht so richtig zurechtkam. In ohnehin deutlich besser Stellung warf der Oelder verzweifelt einen Läufer in Davids Rochadestellung, beraubte sich damit aber jeglicher Restchancen.
Für das 2:0 sorgte Herbert Langhorst (8), der - ebenfalls mit Weiß - einen isolierten, aber von starken Figuren unterstützten Bauern raumgreifend nach d5 vorschob und zum Dreh- und Angelpunkt seines Spiels machte. Und kaum ließ der Chronist das Brett mal für einige Zeit aus den Augen, schon schlug Herbert unter Schwerfigureneinsatz in die schwarze Rochadestellung ein und setzte Matt.
Das erste Remis des Tages holte Oliver Flöttmann (3), auf dessen Brett sich die Bauerninseln einigermaßen ineinander verhakt hatten. Nach einigen taktischen Scharmützeln einigten sich die Kontrahenten angesichts ungleichfarbiger Läufer und wenig Aussichten auf einen Dosenöffner auf die Punktteilung.
Anschließend erhöhte Joel Kollenberg (7) auf 3,5:0,5. Im Zweikampf Jahrgang 2001 gegen Jahrgang 1935 sah es für den flüchtig schauenden Kiebitz so aus, als hätte sich ein Rietberger Läufer unter Bauernfang im gegnerischen Lager unrettbar verirrt. Aber ein späterer Blick veriet, dass die Leichtfigur einen Ausweg gefunden hatte. Nochmals einige Zeit später verrieten heiter-anerkennende Worte des Seniors, dass der Junior die Partie zum siegreichen Ende gebracht hatte.
Die einzige Niederlage des Tages mussten die Rietberger ausgerechnet am Spitzenbrett hinnehmen, wo Martin Funke weiterhin auf seinen ersten Sieg wartet. Nach eigenem Bekunden stand der Turm-Spieler bereits nach 10 Zügen auf verlorenem Posten - vor allem hatte ein gedeckter weißer Läufer auf f7 eingeschlagen -, und der starke Oelder ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Südamerika-Heimkehrer Hendrik Berenbrink (5) ließ in seiner Partie wenig bis nichts anbrennen, fand sich in einem ausgeglichenen Turm-Endspiel wieder und besorgte mit seinem Remis den sicheren ersten Mannschaftspunkt.
Den zweiten Mannschaftspunkt garantierte Cedric Kollenbergs Sieg, der das gewohnt lavierende Spiel seines Gegners mit einem Angriff am Damenflügel beantwortete, mit Turm und Springer ins gegnerische Lager eindrang und schließlich einen Bauern eroberte. Technisch sicher wandelte unser NRW-Pokalsieger den Vorteil in den vollen Punkt um.
Sven Behler (4) hatte derweil seinen positionellen Vorteil vergrößert und tauchte nach einem Fehler seines Gegenübers plötzlich mit Turm und Dame vor dem Oelder König auf. Allerdings übersah er kurz vor der Zeitkontrolle den Gewinnzug und musste im Turmendspiel mit Mehrbauer (fast) von vorne anfangen, gewann dann aber doch noch.
Weiter geht es am 1. Dezember in Porta Westfalica!
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