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Artikel in der Kategorie '1. Mannschaft'

Erste schafft Klassenerhalt! 21.05.2023
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Rietbergs Erste spielt auch in der kommenden Saison in der Regionalliga! Mit einem 5:3 beim bereits vor dem letzten Spieltag abgestiegenen SV Soest vertrieb die SG Turm die letzten verbliebenen Abstiegsgespenster. Mit 9:9 Mannschaftspunkten (bei vier Siegen, vier Niederlagen und einem Unentschieden) landete Rietberg auf dem geteilten 4. Platz der Abschlusstabelle. Ein tolles und absolut respektables Ergebnis!
Direkter (Wieder-)Aufsteiger ist im Jahr seines 100-jährigen Bestehens der Gütersloher SV 1, in die Stichkämpfe zur NRW-Klasse gehen muss der SK BS Paderborn 1. Direkte Absteiger sind LSV/Turm Lippstadt 2 und wie gesagt SV Soest 1. Bangen muss noch als Drittletzter 2hoch6 Bielefeld 1.

Zum heutigen Spiel:
Während die SG Turm nach Martin Funkes Absage immerhin fast in Bestbesetzung antrat, füllten die Gastgeber ihr Team hinter den Stammbrettern 1 bis 4 mit Ersatzspielern und dem Spitzenbrett der Dritten auf, was allerdings immer noch eine schlagfertige Truppe ergab.
Nach einem frühen und leistungsgerechten Remis nach positionellen Feinheiten am Spitzenbrett durch Cedric Kollenberg legte Rietberg gleich doppelt vor. Zunächst brachte Elias Vögeler (Brett 8) die Gäste in Führung. Am Anfang sah es nach einem wiggeligen Kampf um den Entwicklungsvorsprung aus, aber Elias hielt gegen, eroberte im weiteren Verlauf erst einen Bauern, dann die Qualität und fuhr das Ding souverän nach Hause. Mit der dreistelligen DWZ ist es damit endgültig vorbei – selbst schuld… ;-)
Danach erhöhte Julius Austermann (5): Sein Gegner fuhr am Damenflügel auf, stand sich dabei mit seinen Schwerfiguren aber auch ein wenig selbst im Weg. Dann konnte Julius im Zentrum einen Bauern erobern, weiteren Druck aufbauen, und nach einer Damen-Gabel auf König und einen ungedeckten Springer, gab der Soester auf.
Der Anschlusstreffer gelang den Gastgebern an Brett 7: Joel Kollenbergs Gegner konnte einen schwarzen Springer auf d4 (schwarzes Feld) einpflanzen, der weder durch Joels weißfeldrigen Läufer noch durch die schon vorbeigeeilten Bauern zu vertreiben war. Der Soester schob am Königsflügel, unterstützt von Schwerfiguren, die Bauern nach vorne, der erwähnte Springer suizidalisierte sich auf f3 (weißes Feld) zugunsten eines bäuerlichen „Pfahls im Fleische“, und der Druck ließ sich leider auch durch ein Qualitätsopfer Joels nicht mehr aufhalten.
Sven Behler (3) stellte mit einem Remis auf 3:2. Nach der Eröffnung stand leichter Raumvorteil zu Buche, etwas abgewehrtes Piesaken vorm rochierten König, mehr aber auch nicht. Als in beiderseitigem Zeitdruck die Rietberger Entscheidung anstand, positionell in Ausgleichsgewässern weiterzupaddeln oder mit einem (laut Rechner unkorrekten) Figurenopfer Verwirrung zu stiften, bot der Soester Remis an – angenommen.
Derweil hatte sich David Austermeier (6) längst eine Traumstellung ergattert: das Bauernzentrum des Gegners früh aufgelöst, im klassischen Konterstil Entwicklungs- und Raumvorteil genutzt und sukzessive ausgebaut. Alle Figuren richteten sich gegen die lange Rochadestellung des Gegners, und es schien nur eine Frage der Zeit zu sein bis… und die war’s dann auch.
Damit stand’s 4:2, der Mannschaftspunkt war sicher, der Abstieg definitiv verhindert. Und so fiel Hendrik Berenbrinks (4) Niederlage nicht mehr so ins Gewicht. In komplexer Stellung hatten beide Seiten ihre Aussichten, aber allmählich erwies sich die Soester Turmverdoppelung auf der a-Linie gegen die lockere lange Rochadestellung des Rietbergers als ein am Ende zu gewichtiges Argument.
Den Schlusspunkt zum 5:3-Sieg setzte Oliver Flöttmann (2). Trotz rund 10 Minuten auf der Uhr bei noch etwa 20 ausbleibenden Zügen verdrängte er die Soester Dame von der Deckung eines Springers und schaffte dann mit Mehrfigur in der Hinterhand den entscheidenden taktischen Einschlag in die gegnerische Rochadestellung.

Tja, wieder ein Jahr ist rum in der höchsten OWL-Spielklasse, und die SG Turm 1 etabliert sich dort weiter prächtig als Stammpersonal. Außerdem ist, wie schon berichtet, Rietbergs Zweite – nach dem Corona-bedingten Abstieg 2021/22 – fulminant wieder in die Bezirksklasse aufgestiegen. Es läuft also gut an der Ems. Vereinsintern lassen sich in den vergangenen Monaten neue – ebenso sympathische und interessierte – Gesichter bei den Vereinsabenden in der Südtorschule sehen. Und eines davon steht offenbar vor dem Wechsel von einem höherklassigen (OWL-)Verein zur ersten Mannschaft. Das sieht doch gut aus, weiter so…!
S.B.
Klassenerhalt vertagt 23.04.2023
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Die Abstiegsgespenster hat die SG Turm Rietberg am achten und vorletzten Spieltag der Regionalliga noch nicht vertreiben können. Aber das 4:4 im Heimspiel gegen die punktgleichen Schachfreunde Lieme II kann noch Gold wert sein – zumal das umkämpfte Match auch böse für die Gastgeber hätte ausgehen können.

Vor dem Spielbericht kurz zur Tabellensituation nach dem achten Spieltag: Auf den Plätzen fünf bis sieben stehen SK Delbrück, SGT Rietberg und SF Lieme II mit 7:9 Mannschaftspunkten, getrennt durch jeweils einen halben Brettpunkt. Es folgen 2hoch6 Bielefeld (6:10), SV Soest (3:13) und LSV/Turm Lippstadt (1:15).
Details unter https://www.schachjugend-owl.de/spielbetrieb-erwachsene/regionalliga/.
Am letzten Spieltag geht es für Rietberg am 21. Mai auf Auswärtstour zum Tabellenvorletzten Soest.

Jetzt zum heutigen Spiel:
Die ersten Entscheidungen fielen an den hinteren Brettern. Dass jedoch David Austermeier (6) sein Match noch für sich entscheiden konnte, grenzt - bei allem Respekt! - an ein kleines Wunder. Auf die Bemerkung nach der Partie, dass die Computerbewertung seiner Stellung phasenweise vielleicht sogar im zweistelligen Minusbereich stehen dürfte, konterte er lachend: ja, und vorne stehe wahrscheinlich eine Zwei. Zuvor hatte sein Gegner mit einem Bauernhebel den unrochierten König bloßgestellt, und David warf eine Leichtfigur in die Verteidigung. Doch die Niederlage schien unabwendbar, als unter anderem ein Rietberger Turm gratis und nebst Schachgebot zur Abholung bereit stand. Wieso einige Zeit später das Endspiel plötzlich David mit einer Qualität im Vorteil sah, entzieht sich der Kenntnis des Chronisten.
Anschließend stellte Elias Vögeler (8) das Ergebnis auf 2:0. Die Eröffnung sah noch etwas ungelenk aus, doch allmählich ruinierte der Liemer Spieler unter Rietberger Druck seine Bauernformation, Elias tauschte erst die Dame, dann die Türme – und konnte das Endspiel für sich entscheiden.
Dann gelang den Gästen der Anschlusstreffer: Joel Kollenberg (7) hatte eine dynamische, zweischneidige Stellung auf dem Brett, und auf den ersten Blick schien sein Gegner keine Kompensation für einen Minusbauern zu haben. Im Verlauf der Partie drangen die weißen Liemer Türme jedoch auf der siebten Reihe ein, die Dame half aus der Ferne nach, und die Niederlage für Schwarz war unabwendbar.
Joels Bruder Cedric Kollenberg (1) stand nie schlechter, aber streckenweise – zumindest optisch – irgendwie gedrängter. Doch das Remis fuhr unser Spitzenbrett am Ende sicher nach Hause.
Den Ausgleich hinnehmen musste die SG Turm an Brett 3: Oliver Flöttmann hatte sich nach lange ausgeglichener Stellung verrechnet und musste widerwillig Dame gegen Turm geben, was seine Gegnerin zum Sieg nutzte.
Sven Behler (4) wollte nach einer Abtauschabwicklung einen Bauern einsacken, was sein Gegner jedoch mit einem geschickten Konter ins Gegenteil zu drehen wusste. Der Liemer baute seinen Vorteil aus, fand aber nicht die vorentscheidende Fortsetzung, was dem Rietberger die Gelegenheit gab, die gegnerische Königsstellung weiter zu lockern und ins Dauerschach zu entkommen.
Damit stand es 3:3 – doch die beiden verbliebenen Partien ließen nicht viel Gutes erwarten. Martin Funke (2) fand sich in einem Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und Minusbauern wieder, und Julius Austermann (5) hatte mit Schwarz zwar einen entfernten Freibauern auf b3, aber eine Qualität weniger. Am Ende jedoch steuerten beide Rietberger ihre Partien in den Remishafen.
S.B.
Erste unterliegt in Paderborn 19.03.2023
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Nach der Partie gegen den Gütersloher SV stand für die erste Mannschaft an diesem Sonntag bereits der nächste Aufstiegsanwärter auf dem Programm: Die Blauen Springer aus Paderborn.

Neben Sven Behler und Joel Kollenberg mussten die Rietberger auch den kurzfristigen Ausfall von Martin Funke hinnehmen, und starteten so bereits mit einem Punkt Rückstand in das Match. Und das erste Ergebnis verhieß ebenfalls nichts Gutes: Mit den schwarzen Steinen hatte sich Michael Trost (Brett 8) ausgangs der Eröffnung einen gegnerischen Läufer auf d6 eingehandelt, der eine ordentliche Entwicklung verhinderte. Weitere gegnerische Figuren ließen nicht lange auf sich warten und sorgten dafür, dass Michael, der dankenswerterweise erneut in der Ersten aushalf, früh die Segel streichen musste.
Als nächstes einigte sich Hendrik Berenbrink (4) mit seinem Kontrahenten auf Remis. In einer ausgeglichenen Stellung mit ähnlichem Aufbau auf beiden Seiten schaffte es keiner der Spieler einen Vorteil zu realisieren.
Cedric Kollenberg (1) kam mit den weißen Steinen gut aus der Eröffnung und konnte seinen Springer zwischenzeitlich bis auf c6 vorbringen. Sein Gegner schaffte es jedoch alle Drohungen zu entschärfen um wenig später selbst mit Turm und Dame in der Rietberger Hälfte aufzutauchen. Weiteren Vorteil konnte sich der Paderborner aber nicht erspielen, sodass auch hier am Ende Remis vereinbart wurde.

Beim Stand von 1:3 aus Rietberger Sicht mussten nun dringend Siege her. Eine Zeit lang sah es auch vielversprechend aus, doch leider kippten in der Folge zwei weitere Partien zugunsten der Paderborner.
In Oliver Flöttmanns (3) Begegnung wurden bereits in der Eröffnung die Damen getauscht. Im daraus resultierenden Endspiel konnte der Paderborner die aktiveren Figuren vorweisen. Zwar konnte Olli alle Drohungen abwehren, blieb dabei allerdings auf einem passiven Springer am Rand sitzen. Als er in Zeitnot mit seinem König dem Springer zu Hilfe eilte, entpuppte sich ein gegnerischer Freibauer am anderen Rand als unaufhaltsam und spielentscheidend.
Elias Vögeler (7) sah seinen König mit einem weit vorgepreschten g-Bauern, flankiert von gegnerischen Leichtfiguren, konfrontiert. Beim Versuch die Damen zu tauschen übersah Elias ein Zwischenschach, welches ihn zunächst einen Bauern kostete. Nach einer Unachtsamkeit des Gegner konnte er sich diesen jedoch durch eine mehrzügige Kombination zurückerobern und das Materialgleichgewicht wiederherherstellen. Allerdings erhielt der Paderborner Spieler den Druck aufrecht und schaffte es im entstandenen Endspiel zunächst einen, dann einen weiteren Bauern einzuheimsen. Als Elias sich dann gezwungen sah seine restlichen Figuren abzutauschen, reichte er seinen Gegner die Hand zur Aufgabe.

Damit war das Match beim Stand von 1:5 bereits gelaufen. An den übrigen Brettern dachten die Rietberger aber keineswegs an schnelle Remis, konnten sie doch beide vorteilhafte Stellungen verzeichnen.
Für den ersten Rietberger Sieg sorgte David Austermeier an Brett 5. Auch hier wurden nach der Eröffnung die Damen getauscht, wonach David mit seinem König direkt im Zentrum blieb. Nach dem Übergang ins Leichtfigurenendspiel wählte der Paderborner einen zu passiven Aufbau, während David seinen Raumvorteil kontinuierlich ausbauen und schließlich mit Läufer und Springer Mattnetze um den gegnerischen König spinnen konnte. Um ein schnelles Ende abzuwenden gab der Paderborner schließlich seine letzte Figur. Doch erst nachdem David alle Patt-Tricks abgewehrt und einem Freibauern den Weg zur Umwandlung geebnet hatte, war der Sieg in trockenen Tüchern.
In der letzte Partie des Tages musste Julius Austermann (6) mit den weißen Steinen über die volle Distanz kneten. In einem ausgeglichenen, aber zweischneidigen Spiel hatten sich beide Parteien einen Freibauern am Damenflügel verschafft. Im weiteren Verlauf erwies sich der Rietberger Freibauer als der Stärkere und konnte bis nach b7 vordringen, wo er zunehmend die gegnerischen Figuren beschäftigte. Aller Möglichkeiten beraubt gab der Paderborner zunächst seinen eigenen Freibauern her und musste am Ende auch die Blockade des b7 aufgeben. Für Julius bedeutete dies den Gewinn einer Figur und damit auch der Partie.

So stand für die Erste trotz zweier schöner Schlusspunkte am Ende eine 3:5-Niederlage gegen in dieser Saison noch ungeschlagene Paderborner. Weiter geht es am 23. April mit einem Heimspiel gegen die mit uns punktgleichen Lieme 2. Nach zwei Niederlagen in Folge eine gute Möglichkeit um den Klassenerhalt perfekt zu machen!
H.B.
Vier Ausfälle sind einfach zuviel 19.02.2023
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Ohnehin wäre es gegen NRW-Klasse-Absteiger und Wiederaufstiegs(mit)favorit Gütersloher SV schwer geworden. Doch nach dem früh abehbaren Ausfall dreier Stammspieler und dem Freibleiben des ersten Rietberger Brettes sanken die Chancen auf ein Minimum. Als dann auch noch Julius Austermann am Sonntagmorgen krankheitsbedingt absagen musste und ein weiteres Brett kampflos verloren ging, war die Niederlage nur noch eine Frage der Höhe. Und so verlor die SG Turm schließlich am 6. Spieltag der Regionalliga mit 2,5:5,5.

Ein Funke(n) Hoffnung keimte noch mal auf, als Martin an Brett zwei seinen starken Gegenüber im Eiltempo besiegt. Das Ganze ging so (relativ) schnell, dass der Chronist gar keine Zeit hatte (s.u.), sich ein Bild von der Partie zu machen.
Danach aber ließ Gütersloh nichts mehr anbrennen und punktete dreimal in Folge. Zunächst musste David Austermeier (Brett 5) die Segel streichen. Nach ein, zwei Ungenauigkeiten in der Eröffnung musste er seine Dame gegen drei Leichtfiguren geben – nicht etwa nur zwei, wie sein Gegner einige Zeit lang vermutete –, und er schaffte es nicht mehr, seine Stellung zu konsolidieren.
Ferdi Schumacher (8) hielt dem Spiel des knapp 300 DWZ-Punkte höher bewerteten Güterslohers lange stand, doch die lange Rochade-Stellung bekam Risse, und am Ende setzte sich der stärkere Spieler durch.
Zwischen Elias Vögeler (7) und dem Gewinner der Rietberger Stadtmeisterschaft 2013 und 2015 liegen auf dem Papier sogar rund 1000 (in Worten: eintausend) DWZ-Punkte – und dafür hielt sich unser Junior lange Zeit erstaunlich wacker. Aber die aktiveren Figuren und ein Mehrbauer seitens des Gastes ließen irgendwann erahnen, wohin das Pendel am Ende ausschlagen würde.
Damit stand es 5:1, aber die verbleibenden Partien der – ich glaube, man kann das so sagen – üblichen Verdächtigen zogen sich hin.
Sven Behler (4) hatte mit der Eröffnung seines Gegners massive Schwierigkeiten. Nur noch 13 Minuten auf der Uhr nach lediglich 17 Zügen sowie ein Minusbauer aufm Brett bedeuteten Frust. Doch nach einer taktischen Wendung hieß es: Leichtfigur gegen drei Bauern, Entwicklungsvorsprung und Angriff auf den freien König. Nach einem Qualitätsgewinn und etwas Kneterei wurden die Mehrbauern kassiert. 2:5.
Geknetet wurde auch am Nachbarbrett (3), an dem Oliver Flöttmann schon ausgangs der Eröffnung unter Druck stand. Doch sein Gegner entschied sich im für ihn vorteilhaften Turmendspiel in Sachen Bauernjagd vielleicht für den falschen Flügel, und so wurde es trotz Minusbauern aus Rietberger Sicht spannend. Das Schlussbild mit König-Turm gegen König-Turm-Bauer war technisch Remis – und Oliver gab sich da keine Blöße mehr.

Keine Niederlage macht Spaß, aber diese ist angesichts der beschriebenen Vorzeichen und Umstände verschmerzbar. Auch am nächsten Spieltag gegen die Blauen Springer aus Paderborn sind die Rietberger Türme sicherlich nicht die Favoriten – aber vielleicht geht da ja mehr. ACHTUNG: Das Spiel ist wegen eines Jugendbundesliga-Einsatzes der Paderborner verlegt worden auf den 19. März!
S.B.
Erste siegt im Nachbarschaftsduell 15.01.2023
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Im Nachbarschaftsduell beim SK Delbrück hat die SG Turm Rietberg am 5. Spieltag der Regionalliga das bessere Ende für sich gehabt. Nach einem spannenden Kampf, bei dem beide Mannschaften auf zwei Stammkräfte verzichten mussten, kehrte unsere Erste mit einem 5:3 in der Tasche zurück.

Zum Auftakt gingen die Türme dank Joel Kollenberg (Brett 6) in Führung. Aufgrund der aggressiven Eröffnungsvariante seines Gegners musste Joels Stellung viel Druck aushalten, doch die Verteidigung hielt stand. Der Delbrücker opferte eine Figur und fuhr alle Schwerfiguren bedrohlich vor dem unrochierten König auf. Als der Rietberger dann auch noch durch einen taktischen Fehler die Figur zurückgab, sah er wie der ganz sichere Verlierer aus – hätte sein Gegner nicht ein Zwischenschach übersehen, das ihn die Dame kostete. Man muss auch mal Glück haben…
Leider musste Rietberg postwendend den Ausgleich hinnehmen. Elias Vögeler (7) sah sich einem raumgreifenden Offensiv-Aufbau seines Gegenübers ausgesetzt und geriet in eine gedrängte Lage. Beide Spieler rochierten lang, doch es war Elias’ Stellung, die unter der steigenden Zahl an Drohungen der feindlichen Figuren zusammenbrach.
Hendrik Berenbrink (4) stand früh besser, hatte tolle Felder für seine Springer und drang mit dem Turm in die gegnerische Hälfte ein. Dass er am Ende gar den Delbrücker König in der Mitte des Brettes mattsetzte, war das krönende Finale einer gelungenen Partie. 2:1.
Auf 3:1 stellte anschließend David Austermeier (5). Im Duell zweier hörbar Erkältungsgeplagter machte er von Beginn an Druck, hatte im Mittelspiel den besseren Riecher – sorry, der musste sein – und strich schließlich eine Qualität ein. An seinem Sieg änderte dann auch ein vorgerückter Delbrücker Freibauer nichts mehr.
Sven Behler (3) musste sich mit einem Remis begnügen. Gut aus der Eröffnung gekommen, eroberte er einen Bauern, stellte aber erst dann (mit derselben Verzögerung wie sein Gegner) fest, dass dieser Unheil drohend mit Turm und Läufer in die Rietberger Stellung eindringen konnte, was sogar einen gedeckten Freibauern wertlos machte.
Die Entscheidung zugunsten der Rietberger fiel an Brett 2, wo Martin Funke im Dame-Springer-Endspiel nicht nur einen Mehrbauern verzeichnete, sondern auch den geschützteren König und die offensiveren Figuren hatte – eine fatale Kombination, die den Gegner schlussendlich zur Aufgabe bewog.
Da der Sieg nun in trockenen Tüchern war, konnte Michael Trost (8) seine Partie aufgeben. Lange Zeit hatte er den Gegner im Griff – bis er in eine taktische Berechnung zuviel Zeit investierte und anschließend unter Zeitdruck erst einen Mehrbauern und dann auch noch eine Qualität abgab. Das Endspiel war mit Turm gegen Springer rettungslos verloren.
Zu guter Letzt einigte sich Cedric Kollenberg (1) in einem dynamischen Turm-Springer-Endspiel mit dem Delbrücker Spitzenspieler auf die Punktteilung.

Rietberg hat nun 6:4 Mannschaftspunkte und steht brettpunktgleich mit Brackwede 1 auf dem dritten Rang. Weiter geht es am 19. Februar zu Hause gegen den Tabellenführer Gütersloher SV.
S.B.