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Rietberg I siegt hauchdünn in Barnturp

Nach einem Sieg hatte es lange Zeit nicht ausgesehen, aber am Ende hatte die SG Turm Rietberg im Auswärtsspiel beim SV Barntrup die Nase ganz knapp vorn. Und dank des 4,5:3,5-Erfolgs in den lippischen Bergen überwintern die Emsstädter sogar ganz knapp unterhalb der Tabellenspitze.

Den Beginn des Spiels bestimmten auf jeweils ihre Art die Funke-Brüder. Während Martin (Brett 1) frühzeitig abgesagt hatte und das erste Brett kampflos freiblieb, wartete man um so sehnsüchtiger auf Ludger (Brett 5), dessen Gegner nicht erschienen war. Ein Mix aus "Adress-Zettel verlegt" und "Internet kaputt" erschwerte die Anfahrt aus dem benachbarten Detmold, aber um 10.20 Uhr stand es 1:1.

Das erste ausgespielte Ergebnis gab es an Brett 8: Der dankenswerterweise eingesprungene Hendrik Berenbrink hatte (wohl schon in leicht schlechterer Stellung) ein Matt übersehen - das selbst sein Gegner zunächst nur als Schachgebot wahrnahm, bevor auch dieser merkte, dass der schwarze König gefangen war.
Dann geschah lange Zeit nichts Zählbares. Als aber Jan Meier (Brett 2) seine Partie wegen seines schlechten Läufers Remis gab, schwante vielen Rietbergern nichts Gutes.

Zeit und Züge verginge, als schließlich Herbert Langhorst (Brett 7) den Ausgleich besorgte. Schon gut aus der Eröffnung gekommen, vergrößerte er souverän seinen Vorteil und hatte am Ende mit einem vorgerückten Freibauern auf der b-Linie im Turmendspiel das entscheidende Argument parat. 2,5:2,5!

Dann gingen die Gäste dank Ferdi Schumacher (Brett 6) in Führung. Mit den schwarzen Steinen hatte er einen Springer eindrucksvoll auf c3 eingenistet, der Gegner ließ eine Konterchance ungenutzt, riss statt dessen seine Königsstellung auf, was der Turm-Vorsitzende mit einem Einfall der Dame bestrafte. Das Endspiel König, Springer und drei Bauern gegen König und Läufer spielte der Bartruper Schachfreund noch erstaunlich lange weiter, strich dann aber doch die Segel.

Damit stand's 3,5:2,5. Doch die Blicke auf die beiden verbliebenen Bretter versprachen nichts, aber auch gar nichts Gutes. Oliver Flöttmann (Brett 4) musste im Turmendspiel seinen Zentrums-Isolani ersatzlos hergeben, und Sven Behler (Brett 3) hatte nach durchaus vielversprechender Eröffnung im Springerendspiel kompensationslos einen Landwirt weniger.
Doch Flöttmann erwies sich (in altbekannter und -bewährter Manier) als zäher Kämpfer, trotzte der sich herausbildenden weißen Bauernwalze aus a-, b- und c-Freibauern (!) und wuselte seinen schwarzen König derweil auf den anderen Flügel, um trotzig mit Bauernfraß zu drohen. Und tatsächlich brannte dort plötzlich die Luft, und Flöttis Bauer g3 drohte - zum Teil unter temporärem Turmopfer - zum mächtigen Freibauern zu werden. Eine fantastische Partie! Am Ende willigten beide Spieler unter Barntruper Dauerschach von der Seite ins Remis ein [ich hoffe, das stimmt so!]. Es gab noch hochspekulative Fortsetzungen, aber somit war das Mannschaftsremis gesichert. Bravo!

Was kommt eigentlich nach der "Duplizität der Ereignisse" (siehe vorherige Spielberichte der ersten Mannschaft)? "Triplizität"? Gibt's das? Jedenfalls Herr Behler: wieder Weiß, wieder der Letzte, wieder einer gegnerischen Bauernmajorität nachjapsend (diesmal allerdings ohne Mehr-Läufer). Nach der alten Regel "Springerendspiele sind Bauernendspiele" sah's tatsächlich ziemlich suboptimal aus bei K+S+4B gegen K+S+5B. Aber zähes Lavieren und ein am Ende glücklich umherhüpfender Rietberger Springer sorgten - bei beidseitiger Bedenkzeit unter zwei Minuten - für ein Remis durch Zugwiederholung.

Ende gut, alles gut!

Weiter geht's in der Verbandsliga erst im neuen Jahr: am 15. Januar gegen den Tabellenletzten TuS Brake.

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