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Rietberg I übernimmt Tabellenführung in der Verbandsliga
Mit einem 4,5:3,5-Sieg beim bisherigen Tabellenführer SG Enger-Spenge hat sich die SG Turm Rietberg an die Spitze der Verbandsliga B gesetzt. Damit steht das Tor zum Wiederaufstieg in die Regionalliga sperrangelweit offen - auch wenn das Restprogramm noch viel Arbeit verspricht!
Das Match nahm einen merkwürdigen Anfang: mit fünf Remisen, die zum Teil eher schmeichelhaft für die Rietberger zustandekamen.
Den Auftakt machte Michael Trost (Brett 7), der nach gutem Partiebeginn beim Übergang ins Endspiel einen Bauern abgeben und um den halben Punkt kämpfen musste. Nur wenige Minuten später legte der mit der eigenen Spielleistung offenbar wenig zufriedene Jan Meier (2) ein Unentschieden nach.
Ebenso machten es Ferdi Schumacher (5) in unklarer, verhakelter Stellung und Herbert Langhorst (6), dessen gegner Remis bot, obwohl - bei entgegengesetzter Rochade - ein Mehrbauer und eine tendenziell aussichtsreichere Stellung für den Enger(an?)er sprachen.
Das remiselnde Quintett vervollständigte Hendrik Berenbrink (8). Dessen Gegner hatte unter Leichtfigurenopfer eine fette Schwerfiguren-Batterie auf der h-Linie gegen den kurzrochierten Rietberger König aufmarschieren lassen. Doch da der Angriff - zumindest vorerst - ausgebremst schien, bot der Spieler der Gastgeber sicherheitshalber Remis... das der Spieler der Gäste sicherheitshalber annahm.
Ausgerechnet an alter Wirkungsstätte sorgte Martin Funke (1) für den erste vollen Punkt der Rietberger. Manch Beobachter war sich nicht sicher, ob er seinen weißen Bauern auf g2 in der Eröffnungs opferte - oder verloren hatte. Aber da unser Spitzenspieler selbst bei zwischenzeitlich zwei in den Angriff investierten Figuren nie einen Hauch von Unruhe verbreitete, vertraute man diesem unausgesprochenen Urteil - spätestens als der Sieg besiegelt war.
Beim Spielstand von nunmehr 3,5:2,5 für die Gäste waren - wahrlich nicht zum ersten Mal - Sven Behler (3) und Oliver Flöttmann (4) die beiden Nachsitzer. Erstgenannter hatte sich früh eine passive Stellung eingehandelt, gegen die er bis zum Ende ankämpfen musste. Direkt nach der Zeitkontrolle konnte er zwar seinen Turm gegen zwei Leichtfiguren geben, aber ein gegnerischer Freibauer und die nach wie vor ungelenke Stellung führten zur einzigen Rietberger Niederlage des Tages: 3,5:3,5.
Unser frischgebackener Stadtmeister und angehender Vereinsmeister-Titelverteidiger hatte derweil ein Endspiel mit jeweils Dame, Turm und Bauerngewusel auf dem Brett - mit gefährlich drohenden Fallstricken für beide Seiten, aber Vorteilen für Flötti. Und diese Vorteile nutzte er, als sich die Gelegenheit zum Generalabtausch der Schwerfiguren bot und ein gewonnenes Bauernendspiel übrigblieb, das der Enger(an?)er kurz darauf aufgab.
Fazit: Rietberg schlägt Enger-Spenge in der Verbandsliga mit 4,5 zu 3,5 - und bei Google gewinnen die "Engerer" gegen die "Engeraner" (unter unfairer Zuhilfenahme komparativ gesteigerter Adjektive) mit 545.000 zu 38.800!
;o)
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