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Erste spielt (nur?) 4:4 in Sieker

Fahrstuhlmannschaft gut und schön. Aber diesmal droht der Fahrstuhl vom Regionalliga-Stockwerk in die Verbandsklassen-Etage durchzurauschen. Nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt konnte Rietbergs Erste zwar beim SK Sieker mit dem 4:4 den ersten Mannschaftspunkt für sich verbuchen. Aber man muss sich auch fragen (ohne den Bielefelder zu nahe zu treten): Wenn nicht hier siegen - wo dann?

Aber der Reihe nach:
Zunächst geriet die SG Turm in Rückstand. Michael Trost (Brett 7) hatte gegen Ende der Eröffnung einen Bauern weggestellt, ein zweiter folgte, der König war von der rettenden Rochade abgeschnitten, und als nach einem Springer'opfer' unabwendbar Matt drohte, war Schicht im Schacht.
Den Ausgleich besorgte Ferdi Schumacher (6), der nach verkorkster Eröffnung einen schönen Konter setzte. Als dann auch noch der gegnerische König (u.a. durch einen erzwungenen Berührt-geführt-Zug nach irregulärer Rochade) aufs freie Feld gezogen wurde, war dessen Schicksal bald besiegelt.
Die Führung besorgte Sven Behler (3), dessen Gegenüber erst einen Kurzkombi mit Bauernverlust übersah, sich direkt danach taktisch völlig verzettelte und nach 17 Zügen das Handtuch warf.
Als dann auch Martin Funke (1) den vollen Punkt einfuhr - optisch unspektakulär, aber im Turmendspiel souverän wie immer -, sah es angesichts des 3:1-Zwischenstands toll aus für die Rietberger. Aber dann kippte die Begegnung komplett, und das Drama hätte sogar in einer Niederlage enden können.
Ludger Funke (4) hatte sich eine vorteilhafte Stellung mit einem vorgerückten Freibauern auf c3 erkämpft, stellte dann aber aus dem Nichts die Qualität ein und gab auf.
Die übrigen Partien zogen sich anschließend zäh hin. Hendrik Berenbrink (8) stand eigentlich breit. Zwischenzeitlich zwei Bauern weniger ließen nichts Gutes erwarten. Dann holte er sich im Turmendspiel einen Bauern zurück, und nach einem weiteren Materialfang stand plötzlich ein ausgeglichenes Bauernendspiel auf dem Brett. 3,5:2,5!
Herbert Langhorst (5) konnte ein niggeliges Leichtfigurenendspiel für sich entscheiden, sah sich nach der Bauernumwandlung aber der merkwürdigen Konstellation "Dame gegen zwei verbundene Freibauern und Springer" gegenüber. Kiebitze beider Seiten (aber die haben ja immer leicht reden) waren sich einig: mit der Dame die Bauern blockieren, und dann den König ranholen. Doch der Monarch blieb, wo er war, und die gegnerischen Bauern rückten immer weiter vor. Am Ende waren die Teamkollegen froh, dass es wenigstens noch ein Remis wurde.
Beinahe tragisch verlief Oliver Flöttmanns (2) Partie. Seine Stellung war fraglos besser, und die Devise "am Königsflügel alle Figuren tauschen und dann auf dem Damenflügel mit der Bauernkette durchbrechen" schien korrekt zu sein (dachte auch mindestens ein weiterer Rietberger... hüstel, räusper). Doch plötzlich zeigte sich, dass auch ein Sieker-Bauer durchlief - zwar einen Schritt später, dafür mit Schach. Danach gab's noch Gegenwehr, aber der Gastgeber-Spieler fuhr das Ding recht souverän nach Hause.
Endstand 4:4...

Weiter geht's am 8. Dezember daheim gegen die Nachbarn aus Delbrück, die - nach zwei Siegen zu Beginn - in der 3. Runde gegen Geseke arg unter die Räder kamen. Also: Das wird nicht leicht, aber verstecken müssen wir uns wahrlich nicht - und der Knoten MUSS ja irgendwann platzen.

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