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Erster Saison-Sieg in der Verbandsliga
Na also, es geht doch! Mit einem 6:2 in der Tasche ist Rietbergs Erste vom Ausflug zum SK Halle zurückgekehrt und klammert sich mit dem ersten Saison-Sieg (!) an den letzten Strohhalm, um doch noch den Klassenerhalt in der Verbandsliga zu schaffen. Zwar muss man einräumen, dass die Gastgeber deutlich ersatzgeschwächt antraten, doch das hat die SG Turm in der laufenden Spielzeit ja selten daran gehindert, trotzdem Federn zu lassen. Hoffnung macht aber auf jeden Fall die Tatsache, dass die Rietberger gegen Halle durchweg starke Einzelleistungen aufs Brett brachten.
Also: Geht da noch was?
Zur Tabellensituation:
Rietberg hat sich nun wieder vor Sieker geschoben - dieser vorletzte Platz könnte (es ist aber eher unwahrscheinlich) immerhin für einen Stichkampf gegen den Abstieg reichen.
Ein Sieg gegen 2hoch6 Anfang Mai ist Pflicht, wenn die SG Turm sogar das sichere Ufer erreichen will! Denn wenn dann parallel Halle (gegen Delbrück) verliert, wäre sogar der direkte Klassenerhalt geschafft.
ABER: 2hoch6 hat heute Tabellenführer Geseke besiegt und sich selbst damit an die Spitze gesetzt - gleichauf bei den Mannschaftspunkten und einen halben Brettpunkt im Plus. Die Bielefelder werden in der Schlussrunde also höchstmotoviert nach Rietberg reisen...
Aber auch Delbrück hat - wie 2hoch6 und Geseke - 12:4 Team-Punkte und wird gegen Halle alles reinlegen, um angesichts der niedrigen Brettpunktzahl auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen zu dürfen. Es wird also ein spannender letzter Spieltag - oben wie unten.
Zum heutigen Spiel:
Sven Behler (Brett 3) konnte sich angesichts seines kampflosen Sieges mit dem Betrachten der übrigen Partien befassen - und sah als erstes handfestes Ergebnis ein frühzeites Remis von Martin Funke am Spitzenbrett. Dann geschah einige Zeit nichts Zählbares, aber wie gesagt: Die Entwicklung der Spiele machte Hoffnung auf mehr.
Den ersten ausgespielten Punkt holte Hendrik Berenbrink (8), der eine positionell großartige Partie hinlegte, früh Druck aufbaute, den leichten Vorteil stetig, sauber und ohne Hektik vergrößerte und am Ende in deutlich vorteilhafter Stellung von einem Figureneinsteller des Gegners profitierte. Klasse Leistung!
Dann sorgte Michael Trost (7) mit einem Remis nach einer Berg-und-Tal-Partie für das 3:1 aus Rietberger Sicht. Zunächst hatte er bereits in der Eröffnung einen Bauern erobert, sich danach aber zu passiv verhalten. Ein Haller Qualitätsopfer sprengte unter Bauerngewinn plötzlich den Königsflügel. Das sah böse aus. Doch Trost gab die Qualität zurück, und den Landwirt holte er sich wieder. Das Schlussbild zeigte ungleichfarbige Läufer ohne Aussicht auf entscheidenden Vorteil für einen der beiden Spieler.
Dann klingelte es fast zeitgleich zu 5:1. Herbert Langhorst (5) hatte sich eine schöne Angriffsstellung erarbeitet und gerade dank einer Kurzkombination die Qualität erobert, als sein Gegenüber dann noch die Dame einstellte.
Ludger Funke (4) war nach einem Tempoverlust zäh aus der Eröffnung gekommen und stand passiv, konnte aber Zug für Zug aufholen. Entscheidend war, dass sein Gegner eine taktische Abwicklung falsch berechnet hatte. Bauer mehr, aktivere Figuren - das ließ sich der Rietberger nicht mehr nehmen.
Die beiden übrigen Partien endeten Remis. Oliver Flöttmann (2) und sein Kontrahent besaßen am Ende je vier Bauern am selben Flügel und je einen Springer auf dem Brett. Ferdi Schumacher (6) hatte im Mittelspiel aussichtsreiche Aktivitäten und Drohungen, aber nach viel Abtauschwirbel in der Zeitnotphase kam ein leicht suboptimales Endspiel heraus. Doch frei nach dem Motto "schlechte Läufer decken gute Bauern" war die Stellung gegen den Haller Springer bei gleichem Bauernverhältnis allemal haltbar.
Jetzt gibt's eine laaaange Pause bis zum 4. Mai - und dann einen spannenden Showdown...
Zur Ehrenrettung meines Gegners: Die Dame musste aufgrund eines Mattangriffs gegeben werden.
schrieb Herbert Langhorst am 24.03.2014