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Erste steigt in Verbandsklasse ab

Nun ist es amtlich: Die erste Mannschaft der SG Turm Rietberg kann in der zweiten Spielzeit in Folge die Liga nicht halten und spielt in der Saison 2014/15 in der Verbandsklasse. Im letzten Spiel 2013/14 unterlagen die Emsstädter dem (bis dahin) Tabellenführer 2hoch6 Bielefeld knapp mit 3,5:4,5. Und erneut dachte man hinterher, dass da auch mehr drin war. Ein noch so hauchdünner Mannschaftssieg hätte gereicht, um das rettende Ufer in der Verbandsliga zu erreichen. Denn zeitgleich fegte Delbrück den Rietberger Abstiegskonkurrenten Halle mit 7:1 von den Brettern.
2hoch6 hatte allerdings ebenfalls keinen Grund zu jubeln, weil ihr Aufstiegskonkurrent aus Geseke gegen dezimierte Heeper mit 6:2 gewann und damit am Ende mehr Brettpunkte vorweisen kann.

Irgendwelche Kopf-hoch-für-die-nächste-Saison-Phrasen erspart sich der Autor hier ebenso wie eine übertriebene Ursachenforschung. Nur so viel: Es lief einfach irgendwie - mit Verlaub - scheiße. Gegen die Plätze 1, 2 und 4 der Abschlusstabelle unterlag Rietberg nur knapp mit 3,5. Gegen den Dritten kam ein Unentschieden heraus. Es war also viel, viel mehr drin und stets ein Spiel auf Augenhöhe - wir haben halt nur im falschen Moment geblinzelt. Zudem spielten mehrere Türmer (der Autor eingeschlossen) unter ihren Möglichkeiten; nur das Spitzenbrett holte mehr als 50 Prozent... nämlich 89!

Nun zum letzten Saisonspiel:
Überraschend musste Martin Funke (Brett 1) mit vermutlich gleichfarbigen Kugelschreibern, auf jeden Fall aber ungleichfarbigen Läufern in ein Remis einwilligen. Gar nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn sein Gegner auch noch Milch für den Kaffee gehabt hätte.
Herbert Langhorsts (5) Bauernwalze am Königsflügel hatte sich derweil festgefahren, und sein Gegenüber brach am Damenflügel ein. Doch die Stellung hielt, und auch hier hieß es "Remis".
Nach vielversprechendem Beginn musste Michael Trost (7) erst seinen blockierten a-Bauern aufgeben, dann brachen weitere Landwirte weg - die Partie war nicht zu halten. Einen ähnlichen Spannungsbogen hatte das Spiel von Hendrik Berenbrink (8): Toll aus der Eröffnung gekommen, sicherlich bessere Stellung, aber als sich die Bielefelder Bauern am Damenflügel in Bewegung setzten, stand der eigene Läufer plötzlich schlecht, der Wind drehte sich... Spielstand: 1 zu 3.
Dann holten die Rietberger auf: Ferdi Schumacher (6) hatte schon in der Eröffnung der Bauernstruktur seines Gegners Schaden zugefügt und baute dann den Vorteil immer weiter aus. Am Ende stand ein souveräner, ungefährdeter Sieg - stark gespielt!
Oliver Flöttmann (2) hatte eine scharfe Gambit-Variante auf dem Brett [die der Autor dieser Zeilen zunächst für arg verdächtig hielt - sorry!], aus der er mit einem Mehr- und am Ende Freibauern hervorging. Das Turmendspiel war entsprechend vorteilhaft, was den Gegner schließlich zur Aufgabe bewog. 3:3!
In der Zwischenzeit hatte Sven Behler (3) eine taktisch heikle Stellung auf dem Brett. Im 30. Zug und unter Zeitdruck übersahen beide Seiten jeweils einen Gewinnzug. Der Rietberger musste kurz darauf Springer gegen zwei Bauern geben, hatte noch vage Hoffnungen, das Endspiel zu halten, musste aber später aufgeben.
Ludger Funke (4) lieferte sich mit seinem 2hoch6er eine Art Grabenkrieg mit viel Laviererei am Königsflügel. Heraus sprang ein Springer-Endspiel mit Mehrbauer, das allerdings nach über 5,5 Stunden in extremer Zeitnot von unter 30 Sekunden nicht mehr zu gewinnen war. Doch anstatt Funke über die Uhr zu ziehen, bot der Bielefelder Spieler sportlich fair (Respekt!) Remis an, das der Rietberger auch annahm... im zweiten Anlauf.

Endstand 3,5:4,5. Gedrückte Stimmung und etwas Ratlosigkeit. Das Saisonabschluss-Bierchen wurde auf das traditionelle Sommerfest verschoben. Die entsprechende Termin-Umfrage erreichte die Turm-Mitglieder noch am selben Tag. Tröstende Aussichten, immerhin...

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Die Summe aus 5 + 2 =