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Erste gewinnt deutlich in Geseke

Mit einem unerwartet deutlichen 5,5:2,5-Sieg beim SC Geseke hat Rietbergs Erste ihre Position auf den Aufstiegsplätzen gefestigt.
Beide Mannschaften liefen mit angemessen achtbarer Aufstellung auf: die Gäste in Bestbesetzung, bei den Gastgebern spielte an Brett 8 ein starker Nachrücker. In den ersten zwei, drei Stunden sah es dementsprechend nach einem verflixt engen Rennen aus - mit drei Remis zum Auftakt:
Herbert Langhorst (Brett 8) sah sich einem skurrilen Gambit ausgesetzt und versuchte erst gar nicht sich an den Bauern zu klammern, sondern die Rückgabe desselben möglichst unangenehm für den Gegner zu gestalten. Bei entgegengesetzten Rochaden entwickelte sich ein verzwicktes Spiel, doch nach Abtäuschen im Zentrum einigten sich die Kontrahenten auf das Unentschieden.
David Austermeier (6) stand nach der Eröffnung unter Druck und sah - bei jeweils zwei Türmen und vielen Bauern auf dem Brett - seinen schlechten Läufer einem guten Springer gegenüber. Um so zufriedener war er mit dem halben Punkt.
Bei Cedric Kollenberg (2) zeichnete sich für keine Seite ein nennenswerter Vorteil ab. Beide Spieler schenkten sich nichts und rauchten schließlich die Friedenspfeife.
Den ersten vollen Punkt holte Hendrik Berenbrink (5), der im Dickicht der Figuren, die sich in der Mitte des Brettes balgten, den Überblick behielt und wachsenden positionellen Druck auf die gegnerische Stellung ausübte. Den eroberten Mehrbauern wandelte er schließlich sicher in den Sieg um.
Martin Funke (1) erhöhte auf 3,5:1,5 für Rietberg. In die schwarze Fianchetto-Rochadestellung des Gesekers konnte er mit Bauern auf f6 und g5 einen gedeckten 'Pfahl im Fleische' festtackern. Als dann auch noch der weiße Turm über den Damenflügel auf der gegnerischen Grundreihe auftauchte, brach die weiße Verteidigung endgültig zusammen. (Der entscheidende Zug wird in Kürze sicherlich ein Fall für die Schachaufgabe auf unserer Homepage sein...)
Sven Behlers Partie (4) bewegte sich durchgehend im ausgeglichenen Bereich. Nach dem Remisangebot seines Gegners hatte sich der Rietberger (da stand es noch 1,5:1,5) schon das Okay des Käpt'ns für die Annahme abgeholt, als er plötzlich bemerkte, dass ein zweizügig drohenes Familienschach nur unter Qualitätsopfer abzuwehren war. Danach erlag der luftig stehende Geseker König dem Angriff von Dame und Turm. 4,5:1,5.
Joel Kollenberg (7) hatte wie sein Nachbar an Brett 8 das Thema 'entgegengesetzte Rochaden' vor sich. Allerdings wirkte der Geseker Angriff überzeugender, Joel musste einen Bauern geben, und trotz starken Kampfes musste der Rietberger am Ende die Segel streichen.
Den Endstand besorgte Oliver Flöttmann (3). Sein Läufer und Springer hatten mehr Bewegungsfreiheit als das Geseker Springer-Paar ("die konnten sich kaum bewegen"), und als nach Turmtausch und Überleitung ins Endspiel auch noch der Rietberger König ins Zentrum huschte, war auch dieser Sieg perfekt.

Die Lage in der Tabelle bleibt aussichtsreich, aber spannend (oder umgekehrt). Es führt Ennigerloh-Oelde (10 Mannschaftspunkte) vor Minden (9) und Rietberg (8). Es folgen Enger-Spenge (7) und Verl (6). Nach dem nächsten Spiel in der Südtorschule gegen Rheda (3) stehen die abschließenden Duelle mit Minden und Verl an. Das wird ein heißer Schlussspurt, in dem aber z.B. Minden auch noch gegen Oelde und Enger antreten muss... Huiuiui!

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