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Heiß umkämpftes Unentschieden

In einer bis zum Ende hochspannenden Begegnung haben sich in einem Nachholspiel der 2. Regionalliga-Runde 2hoch6 Bielefeld und die SG Turm Rietberg 3,5:3,5 getrennt.

Das erste ausgespielte Ergebnis (das achte Brett hatten beide Mannschaften freigelassen) fiel am 7. Brett mit einem Remis: Ersatzspieler Elias Vögeler bot eine beachtlich solide Leistung und gestaltete das Spiel absolut ausgeglichen – gegen einen Bielefelder Akteur mit DWZ 1640... und damit auf dem Papier fast doppelt so viel wie der junge Rietberger! Dieser tauschte kühl Figur um Figur ab und reagierte positionell gut auf gegnerische Versuche, die Stellung zu öffnen – sauber, weiter so!
Die einzige Rietberger Führung des Tages besorgte Sven Behler (Brett 3). Eine noch am Vorabend zumindest überflogene Eröffnungsvariante führte dazu, dass er im 12. Zug noch 1:37 Stunden auf der Uhr hatte, die Gegnerin aber nur noch 31 Minuten. In der Abwicklung gab der Rietberger Turm und zwei Bauern für Läufer und Springer, und die Leichtfiguren erwiesen sich im weiteren Partieverlauf allmählich als entscheidend wendiger und bedrohlicher.
Den Ausgleich musste die SG Turm am Spitzenbrett hinnehmen. Cedric Kollenberg hatte den Gegner ausgangs der Eröffnung in eine etwas gedrückte Stellung gedrängt und hatte gutes Spiel, bevor er sich nach eigenen Worten zwischen zwei Plänen für den falschen entschied und etwas spekulativ eine Qualität opferte. Als der Bielefelder dann auch noch geschickt einen Bauern mit einem Sperropfer zurückgab, setzte sich der Materialvorteil im Endspiel durch.
Es folgte ein Remis von Oliver Flöttmann (Brett 2). Nach der Eröffnung hatte er mindestens Ausgleich, stand im Partieverlauf bequem und übersah nach eigenen Angaben im Endspiel leider einen entscheidenden Durchbruch.
Beim Stand von nunmehr 2:2 geriet Rietberg erstmals in Rückstand: Joel Kollenberg (6) hatte sich als Schwarzer einen dominanten weißen Bauern auf e6 eingehandelt, gegen den im Doppelturm-Endspiel kein Kraut mehr gewachsen war.
Anschließend erzielte David Austermeier (4) eine Punktteilung. Mit den schwarzen Steinen war er in eine zunehmend passive Stellung geraten und musste sich positionell etwas verrenken, hielt dem Druck des Gegners am Ende aber Stand.
Apropos Stand: Damit stand es bei einer noch ausstehenden Partei 3,5:2,5 für 2hoch6 – und der ganze Druck lastete nun auf Julius Austermann (5). Immerhin hatte dieser ein Damenendspiel mit 4 zu 2 Bauern (2 zu 1 auf jedem Flügel) zu seinen Gunsten erreicht. Doch auf relativ freiem Feld war es für den Rietberger König nicht leicht, den ständigen Schachgeboten der gegnerischen Dame zu entgehen. Und irgendwie bekam Weiß seine Bauernmehrheit nicht ins Rollen. Als dann auch noch ein Bauern verloren ging, drohte die Gewinnstellung ins Remis zu entgleiten. Die sechste Stunde der Partie war längst angebrochen, die Uhren liefen im einstelligen Minuten-Bereich der finalen Null bedrohlich entgegen, und dem Turm-Spieler waren Unbehagen und Anstrengung anzusehen. Doch dann eroberte dieser den Bauern zurück und konnte dann endlich den Sieg bringenden Damentausch erzwingen – gegnerische Aufgabe im 74. Zug und nach knapp 5 ¾ Stunden. Puh!

Nach drei nun abgeschlossenen von insgesamt fünf Spieltagen hat die SG Turm Rietberg 3 Mannschaftspunkte und ist vor zwei punktgleichen Teams Tabellendritter in der Sechser-Liga. Eines dieser Teams ist Blauer Springer Paderborn, auf das die Rietberger am nächsten Spieltag (27. Februar) in der Südtorschule treffen. Turm gegen Springer? Eigentlich eine klare Sache, oder? ;-)

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Die Summe aus 5 + 2 =