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Knappe Pleite zum Jahresausklang

Es war eine knappe Kiste, aber am Ende musste sich Rietbergs Erste den Lemgoer Königsspringern in der 4. Runde der Regionalliga-Saison mit 3,5:4,5 geschlagen geben. Während die Lipper ohne die Stammbretter 1 und 8 an die Ems gereist waren (aber immerhin mit zwei 2100ern an der Spitze), traten die Gastgeber erstmals in dieser Spielzeit mit ihrem Top-Achter an. Einen klaren Favoriten dürfte es auf dem Papier aber nicht gegeben haben, und so entspann sich der erwartbar spannende Kampf.

Zunächst ging die SG Turm in Führung. Joel Kollenbergs Gegner (Brett 8) hatte eine Figur gegeben, die er sich mit einer anschließenden Bauerngabel zurückholen wollte, doch eine eingeschobene Mattdrohung Joels warf den Plan taktisch über den Haufen. 1:0.
Danach musste Julius Austermann (7) die Segel streichen. Nach 8 Zügen hatte er nur noch 20 Minuten auf der Uhr – und warum, konnte sich niemand so recht erklären. Die Eröffnung war ohne erkennbare Untiefen. Trotz des Zeitdrucks erreichte Julius eine gute Stellung, machte dann aber einen Damenschwenk in die falsche Richtung, und der Gegner konnte in die Rietberger Königsstellung einfallen
Sven Behlers (4) Remis führte zum 1,5:1,5. In der Eröffnung erspielte er sich einen Vorteil, stand aber vor der Frage des korrekten weißen Springeropfers (e6, f7 oder h7?) und fand nicht den besten Weg. Als der Gegner konterte, kippte die Partie, blieb komplex, aber Svens König entkam ins Dauerschach.
Cedric Kollenberg (1) hatte in einer positionell geprägten Partie lange Zeit gleiche Chancen und blieb auf Augenhöhe. Erst im Springer-Endspiel bestrafte der Gegner eine kleine Ungenauigkeit und gewann.
Oliver Flöttmann (3) hatte die Eröffnung fragwürdig behandelt und fand sich rasch in einer gedrängten Stellung wieder. Befreiungszüge unterband der Lemgoer. Im Endspiel hatte Oliver einen Bauern weniger, aber dank des aktiveren Königs und der ungleichfarbigen Läufer endete die Partie unentschieden. 2:3.
In Martin Funkes Partie (2) hielt sich die Stellung allem Anschein nach im Großen und Ganzen die Waage, ohne dass eine der beiden Seiten entscheidenden Vorteil verbuchen konnte. Der Lemgoer hielt dem weißen Aufbau stand. Remis.
Mit 2,5:3,5 ging es in die Verlängerung. Eine lange, aber aus Rietberger Sicht nicht hoffnungslose Verlängerung.
Hendrik Berenbrink (5) hatte im Endspiel mit je Turm und gleichfarbigen Läufern durchaus aussichtsreiches Spiel. Ein Remis schien auf jeden Fall drin. Vielleicht sogar mehr dank des etwas entfernteren Freibauern auf der h-Linie? Der Eindruck änderte sich auch nach dem Tausch der Türme nicht. Doch dann fasste Hendrik den falschen Plan, der Gegner spielte exakt weiter und holte so den entscheidenden Punkt für die Lipper.
Obwohl das Match damit entschieden war, kämpfte David Austermeier (7) weiter. Mit je Läufer und Springer versprach auch hier ein schwarzer Freibauer auf der h-Linie Chancen. Als David zugunsten eines Mehrbauern abwickeln konnte, schien der Drops gelutscht, aber es war noch eine am Ende 6 Stunden und 20 Minuten (!) lange Kneterei, bis der Punkt endgültig eingefahren war.

Somit verabschiedet sich die SG Turm mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf Platz 4 (von 10 Teams) vom Jahr 2022. „Schade, dass wir mit einer Niederlage in die Winterpause gehen, aber 4:4 Mannschaftspunkte sind eine gute Ausgangslage, um den Klassenerhalt frühzeitig klarzumachen“, meinte Mannschaftskapitän David Austermeier.
Weiter geht’s am 15. Januar bei der SK Delbrück 1.

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