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Nach zweieinhalb Jahren mit Sieg zurück 30.10.2022
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Nach mehr als zweieinhalb Jahren hat die 2. Mannschaft der SG Turm Rietberg wieder ins Schachgeschehen eingegriffen. Coronabedingt in die Bezirksklasse abgestiegen, kehrten die Türme nach der langen Pause gut motiviert an die Bretter zurück und machten gegen die Vierte des Bielefelder SK deutlich: Wir wollen gleich wieder aufsteigen.

Bereits nach einer guten Stunde entschied sich die Partie am Spitzenbrett zugunsten von Michael Trost, als er einen trickreichen Damengewinn anbringen konnte. Wenig später siegte Yuyang Chen (Brett 6) dank seines riesigen Materialvorteils. Zum 3:0 erhöhte Brettnachbar Christian Ströhmeier (7) als er in einem „Spiel auf ein Tor“ die gegnerische Aufgabe erzwang.
Nach einem zwischenzeitlichen Remis durch Michael Hutfilker an 8 stellte Ludger Funke (3) den Mannschaftssieg sicher. Trotz der schwarzen Steine ergriff er schnell die Initiative, zwang den König seines sehr jungen Gegenüber ins Mittelfeld und setzte ihn hier matt.
Für einen weiteren Ausbau des Mannschaftsergebnisses sorgte Herbert Langhorst (2), als er in einer zweischneidigen Stellung einfach besser rechnete. Ferdinand Schumacher, mit einem Bauernopfer in der eher seltenen Skandinavischen Eröffnung konfrontiert, holte zur Partiemitte noch einen zweiten Landmann ab und gewann ebenfalls sicher.
Am längsten kämpfte Michael Schalk. Er konnte allerdings mit Schwarz das Gleichgewicht nicht behaupten und musste nach dem Verlust eines Springers den Bielefelder Ehrenpunkt zulassen.

Unter dem Strich bleibt festzuhalten: Das 6,5:1,5-Endergebnis spiegelt durchaus die spielerische Überlegenheit des Rietberger Teams wieder.
F.S.
Erste startet mit 6:2 in die Saison 02.10.2022
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Vier Siege, vier Remis – mit einem satten 6:2-Sieg gegen LSV Lippstadt II ist die erste Mannschaft der SG Turm Rietberg in die Regionalliga-Saison gestartet.
Dabei fing in der heimischen Südtorschule alles recht gemächlich an. Zunächst einigte sich Ferdi Schumacher (Brett 8) mit seinem Gegner auf ein – O-Ton – „leistungsgerechtes“ Unentschieden, und auch die Partie von Joel Kollenberg (6) bewegte sich in ruhigem Fahrwasser und endete im Remis-Hafen.
Den ersten Zähler holte Nachwuchstalent Elias Vögeler (7). Im Dame-Turm-Endspiel hatte er zwar einen Bauern weniger. Doch während sein König sicher in der Ecke stand, war der Monarch des Lippstädters in der hinteren Mitte seiner Bretthälfte ständigen Schachgeboten ausgesetzt. Geschickt drohte Elias, sich den Bauern unter Damenabtausch zurückzuholen. Unter diesem Dauerfeuer griff der Gegner plötzlich fehl, stellte die Dame in eine tödliche Fesselung und gab umgehend auf.
David Austermeier (5) hatte zwar einen gedeckten Freibauern kreiert, doch standen die Reihen in der Brettmitte so verschlossen, dass im Läufer-Endspiel für keine Seite ein Blumenpott zugewinnen war – Remis. 2,5:1,5…
Dann hagelte es drei Siege in Folge für Rietberg. Julius Austermann (4) hatte sich kurz nach seiner langen Rochade mit Weiß einzügig den Bauern a2 von der schwarzen Dame wegfressen lassen – autsch! Der Begriff „Rietberger Gambit“ wird sich für diese Variante schwerlich durchsetzen, aber immerhin konnte Julius die Stellung einigermaßen halten. Das nährte stille Remis-Hoffnungen – bis ein feiner taktischer Schlag sogar einen Figurengewinn einbrachte und damit den vollen Punkt.
Martin Funke (2) hatte eine Unachtsamkeit des Gegners genutzt, um in ein vorteilhaftes Turm-Endspiel zu gelangen. Dessen Vollendung bedeutete zwar noch einige Kneterei, aber das beherrscht Martin ja bestens. Bemerkenswert war noch der letzte Zug des Lippstädters, der mit einem Turmopfer noch auf ein Patt hoffte, doch Martin nahm ohne großes Zögern mit der richtigen Figur zurück: 4,5:1,5 – Mannschaftssieg perfekt!
Das hinderte Cedric Kollenberg (1) aber nicht daran, die Führung auszubauen. Im Leichtfiguren-Endspiel knöpfte er seinem Gegenüber einen Bauern ab und baute seinen Stellungsvorteil weiter aus. Als der – übrigens sehr schnell spielende – Lippstädter als letzten Versuch seinen Springer opferte, opferte Cedric sein Hottehüh postwendend zurück und lag im Bauernendspiel mehrere entscheidende Tempi vorne.
In der letzten verbleibenden Partie hatte Sven Behlers Gegner (3) inkorrekt seinen weißen Läufer auf h6 geopfert. Sven sicherte flugs seinen König, entwickelte seine letzte Leichtfigur und erzwang Damentausch. Diese Zeit aber nutzte der Lippstädter, um einen Bauern nach h7 vorzuschieben – der sah zunächst aus wie Fallobst, war am Ende jedoch das Pfand, dass dem Gästespieler das Remis sicherte.
S.B.
Knappe Niederlage in Unterzahl [Update] 13.03.2022
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Trotz zweifacher Unterzahl hat es die SG Turm Rietberg bei Tabellenführer BSK 2 spannend gemacht. Am Ende unterlagen die Gäste im Bielefelder Westen aber dann doch knapp mit 4,5:3,5.
Und daher hieß es - entgegen früheren freudigen Vermutungen an dieser Stelle - doch noch ein bisschen zittern. Um kurz vor 17 Uhr war aber mit Bekanntgabe des Sieges von 2hoch6 gegen Bad Oeynhausen endgültig der Klassenerhalt gesichert.

Zum Spiel:
Die Bretter 4 und 6 blieben frei, und die ersten beiden Ergebnisse verkürzten den Abstand nicht. Zuerst einigte sich Cedric Kollenberg (Brett 1) mit seinem Gegenüber auf das Unentschieden. Kurz darauf sah auch Sven Behler (3) keinen Hebel mehr für die Stellung und nahm das Remis-Angebot des Bielefelders an.
Die Reihenfolge der folgenden Ergebnisse kann der Schreiber nicht rekonstruieren (wegen Partieanalyse im Obergeschoss). Jedenfalls musste sich Joel Kollenberg (8) seinem Gegner geschlagen geben, der trotz aktueller DWZ von knapp unter 2000 früher immerhin mal in der 1. und 2. Bundesliga gespielt hatte.
Gewinnen konnten ihre Partien hingegen David Austermeier (5) und Julius Austermann (7). Ersterer hatte Jagd auf die etwas ungelenke Dame des Gegners gemacht, und dieser konnte Schlimmeres nur unter Figurenabgabe verhindern. Julius hatte früh seinen g-Bauern nach vorne geworfen und dann kurz rochiert, was zu einer merkwürdigen Stellung führte. Doch eine Unaufmerksamkeit des Bielefelders nutzte der Rietberger umgehend aus und eroberte ebenfalls eine Leichtfigur, was zum Sieg reichte.
Damit stand es 4:3 für BSK2. Doch am verbliebenen Brett von Oliver Flöttmann (2) sah es nicht gut aus. Im Turmendspiel mit 2:3 Bauern im Hintertreffen war bestenfalls ein Remis drin - und selbst der Weg dorthin dürfte so schwer zu finden gewesen sein wie ein Parkplatz im Umfeld des Siegfriedplatzes. Doch es gelang: 3,5:4,5 aus Rietberger Sicht.

Die Abschlusstabelle findet sich unter http://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2021/3755/tabelle/

Nachtrag: Ein lustiges Faktum brachte die Liste für die Corona-Nachverfolgung zutage. Denn bei den Herkunftsorten der sechs SG-Turm-Spieler tauchte nicht EINMAL der Name Rietberg auf. Statt dessen: Verl und Schloß Holte-Stukenbrock, Paderborn und Gütersloh, Fulda und Aachen. Aber eine Söldnertruppe ist dann doch wirklich was anderes... :-)
S.B.
Erste schafft Klassenerhalt 27.02.2022
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In einer bis zum Ende hochspannenden Begegnung… nee, Moment, so fing schon der Bericht vom vorigen Spiel an, und das Ding heute war noch um einiges fesselnder. Also noch mal…

In einer stets knappen und an Spannung (und Dauer) kaum zu überbietenden Begegnung schlug die SG Turm Rietberg in der heimischen Südtorschule am 4. Spieltag der Regionalliga Blauer Springer Paderborn mit 4,5:3,5. Die Sieg bringende Partie dauerte sage und schreibe 6 ¾ Stunden (neuer Vereinsrekord?). Damit war um Punkt 16:48 Uhr zwar ein herrlich sonniger Sonntag so gut wie vorbei, dafür hat die Erste vorzeitig den Klassenerhalt gesichert.
Dabei standen die Vorzeichen eher schlecht, denn die Gastgeber mussten auf zwei Stammkräfte verzichten, das 5. Brett sogar freilassen und lagen so gleich mit 0:1 im Hintertreffen. Allerdings reisten im Gegenzug die Paderborner ohne drei ihrer vier vorderen Bretter an.

Doch nun zu den Partien: Herbert Langhorst (8) glich früh mit seinem Sieg zum 1:1 aus. Erst zwang er mit einer weißen Schwerfiguren-Batterie auf der a-Linie die Armee des Gegners an den Rand der Bewegungslosigkeit, dann knackte er zu seinen Gunsten das Zentrum, erhielt grandiose Felder für seinen Springer, und als der Paderborner in seiner Not anfing, am Königsflügel zu agieren, wechselten die agileren Rietberger Figuren rasch den Flügel und erlegten den nunmehr entblößten schwarzen König.
Nachdem Sven Behler (Brett 3) in gedrückter Stellung das Remisangebot seines Gegners angenommen hatte, erhöhte Joel Kollenberg (7) auf 2,5:1,5. Gegen den soliden Aufbau seiner Gegnerin baute er sich mustergültig auf und schaffte schließlich den Durchbruch im Zentrum, was ihm einen entscheidenden, weil lauffreudigen Freibauern auf der d-Linie einbrachte.
Den neuerlichen Ausgleich musste das Turm-Team an Brett 4 hinnehmen. Dabei stand David Austermeier nach Eröffnung absolut passabel. Und warum sein Gegner nach dem 12. Zug nur noch 20 Minuten auf der Uhr hatte blieb rätselhaft. Doch dann stellte David einen Bauern ein, und trotz der wenigen Zeit auf der Uhr konnte der Paderborner einen Zentrumsbauern (auch hier auf der d-Linie) entscheidend bis vor die feindliche Grundlinie bringen. 2,5:2,5.
Dann ging Rietberg erneut in Führung. Julius Austermann (6) lieferte sich mit seinem Gegenüber ein taktisch durchaus aufgeladenes Gefecht. Die Entscheidung fiel, als der Paderborner einen Angriff auf seinen eigenen Turm mit einer Mattdrohung konterte. Das für Rietberg erfreuliche Problem war nur, dass sich ein an der Mattkombination beteiligter Läufer zwei Züge später erzwungen in ein Schachgebot auf der anderen Brettseite werfen musste – und der Turm dann einfach weg war. 3,5:2,5.
Jetzt fehlte nach Adam Riese noch ein Remis zum Mannschafts-Unentschieden und ein Sieg (oder zweites Remis) zum Gesamtsieg. Aber das war leichter gesagt als getan.
Cedric Kollenberg (1) stand schon nach der Eröffnung ungewohnt passiv und geriet weiter heftig unter Druck. Schließlich fand er sich in einem Turm-Endspiel zuzüglich ungleicher Läufer und Minusbauern wieder. Zudem war sein König vom gegnerischen Turm auf der Grundlinie gefangen gehalten. Das sah nicht gut aus. Aber mit Geduld und Finesse schaffte es Cedric, die Stellung verteidigungsfähig zu halten. Und als ihm dann noch der Tausch der Türme gelang, war der Paderborner Mehrbauer wertlos. 4:3!
Aber jetzt ging der Spaß erst richtig los. Oliver Flöttmann (2) hatte eine zweischneidige Gambit-Eröffnung gut pariert und konnte sich mit ein, zwischenzeitlich zwei Mehrbauern glänzender Aussichten rühmen. Doch das Rechnen hatte viel Zeit gekostet, und im Sprint zum 40. Zug kippte die Stellung. Als die Paderborner Figuren bedrohlich vor dem Rietberger König aufmarschierten, opferte Oliver eine Qualität. Nach der Zeitkontrolle hieß es: Freibauer auf a3 und 2:1-Bauernmehrheit auf dem Königsflügel – aber eben Turm und Springer versus Läufer und Springer gegen sich. Was nun folgte, war eine schier ewige Stellungskneterei beider Seiten mit wechselseitigen Drohungen über die folgenden rund drei Stunden – der 30-Sekunden-Aufschlag pro Zug als Fluch und Segen zugleich. Das Zuschauen und Abwarten war schon anstrengend genug, mit den Spielern am Brett tauschen wollte zumindest der Kiebitz, der diese Zeilen schreibt, keinesfalls. Kurz vor Ende der Partie schaffte der Gästespieler dann durch Abtausch ein Endspiel mit K-S-B (Rietberg) gegen K-S (Paderborn), das für ihn das Remis sicherte: nach dem 107. Zug und um – wie eingangs erwähnt – 16:48 Uhr.

Das letzte Saison-Spiel bei Tabellenführer BSK 2 am 13. März kann Rietberg nun relativ entspannt angehen. Und wer weiß, was da noch geht...
S.B.
Heiß umkämpftes Unentschieden 23.01.2022
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In einer bis zum Ende hochspannenden Begegnung haben sich in einem Nachholspiel der 2. Regionalliga-Runde 2hoch6 Bielefeld und die SG Turm Rietberg 3,5:3,5 getrennt.

Das erste ausgespielte Ergebnis (das achte Brett hatten beide Mannschaften freigelassen) fiel am 7. Brett mit einem Remis: Ersatzspieler Elias Vögeler bot eine beachtlich solide Leistung und gestaltete das Spiel absolut ausgeglichen – gegen einen Bielefelder Akteur mit DWZ 1640... und damit auf dem Papier fast doppelt so viel wie der junge Rietberger! Dieser tauschte kühl Figur um Figur ab und reagierte positionell gut auf gegnerische Versuche, die Stellung zu öffnen – sauber, weiter so!
Die einzige Rietberger Führung des Tages besorgte Sven Behler (Brett 3). Eine noch am Vorabend zumindest überflogene Eröffnungsvariante führte dazu, dass er im 12. Zug noch 1:37 Stunden auf der Uhr hatte, die Gegnerin aber nur noch 31 Minuten. In der Abwicklung gab der Rietberger Turm und zwei Bauern für Läufer und Springer, und die Leichtfiguren erwiesen sich im weiteren Partieverlauf allmählich als entscheidend wendiger und bedrohlicher.
Den Ausgleich musste die SG Turm am Spitzenbrett hinnehmen. Cedric Kollenberg hatte den Gegner ausgangs der Eröffnung in eine etwas gedrückte Stellung gedrängt und hatte gutes Spiel, bevor er sich nach eigenen Worten zwischen zwei Plänen für den falschen entschied und etwas spekulativ eine Qualität opferte. Als der Bielefelder dann auch noch geschickt einen Bauern mit einem Sperropfer zurückgab, setzte sich der Materialvorteil im Endspiel durch.
Es folgte ein Remis von Oliver Flöttmann (Brett 2). Nach der Eröffnung hatte er mindestens Ausgleich, stand im Partieverlauf bequem und übersah nach eigenen Angaben im Endspiel leider einen entscheidenden Durchbruch.
Beim Stand von nunmehr 2:2 geriet Rietberg erstmals in Rückstand: Joel Kollenberg (6) hatte sich als Schwarzer einen dominanten weißen Bauern auf e6 eingehandelt, gegen den im Doppelturm-Endspiel kein Kraut mehr gewachsen war.
Anschließend erzielte David Austermeier (4) eine Punktteilung. Mit den schwarzen Steinen war er in eine zunehmend passive Stellung geraten und musste sich positionell etwas verrenken, hielt dem Druck des Gegners am Ende aber Stand.
Apropos Stand: Damit stand es bei einer noch ausstehenden Partei 3,5:2,5 für 2hoch6 – und der ganze Druck lastete nun auf Julius Austermann (5). Immerhin hatte dieser ein Damenendspiel mit 4 zu 2 Bauern (2 zu 1 auf jedem Flügel) zu seinen Gunsten erreicht. Doch auf relativ freiem Feld war es für den Rietberger König nicht leicht, den ständigen Schachgeboten der gegnerischen Dame zu entgehen. Und irgendwie bekam Weiß seine Bauernmehrheit nicht ins Rollen. Als dann auch noch ein Bauern verloren ging, drohte die Gewinnstellung ins Remis zu entgleiten. Die sechste Stunde der Partie war längst angebrochen, die Uhren liefen im einstelligen Minuten-Bereich der finalen Null bedrohlich entgegen, und dem Turm-Spieler waren Unbehagen und Anstrengung anzusehen. Doch dann eroberte dieser den Bauern zurück und konnte dann endlich den Sieg bringenden Damentausch erzwingen – gegnerische Aufgabe im 74. Zug und nach knapp 5 ¾ Stunden. Puh!

Nach drei nun abgeschlossenen von insgesamt fünf Spieltagen hat die SG Turm Rietberg 3 Mannschaftspunkte und ist vor zwei punktgleichen Teams Tabellendritter in der Sechser-Liga. Eines dieser Teams ist Blauer Springer Paderborn, auf das die Rietberger am nächsten Spieltag (27. Februar) in der Südtorschule treffen. Turm gegen Springer? Eigentlich eine klare Sache, oder? ;-)
S.B.